Honig

Ursprung und Entstehung

Sammelbienen saugen den Nektar aus den Blüten oder den Honigtau von den Nadel- und Laubbäumen auf. Über den Rüssel gelangen Nektar und Honigtau über den Schlund in die Honigblase. Enzyme der Schlunddrüsen zerkleinern lange Zuckerketten. Weiterhin werden in der Honigblase bestimmte Inhaltsstoffe über den Ventiltrichter, wie z.B. ein Teil der Pollenkörner entzogen.

Nach Rückkehr in den Bienenstock übergeben die Sammlerinnen den Nektar an Stockbienen. Der obige Vorgang wiederholt sich so mehrmals. Mit Hilfe schneller Flügelbewegungen entziehen die Stockbienen dem Honig zu seiner Konservierung Wasser.

Ist der Honig reif, wird er von den Bienen in den aus Wachs hergestellten Waben gelagert und verdeckelt.

Der Imker entfernt die Deckel und schleudert den Honig aus den Waben. Laut deutscher Honigverordnung darf dem Honig nichts entzogen oder zugefügt werden. Nach dem Schleudern werden lediglich durch ein Sieb grobe Wachsteilchen entfernt und der Honig zum Erhalt einer cremigen Konsistenz gerührt und dann in Gläser abgefüllt.

Zusammensetzung

Kohlenhydrate

Vor allem Einfachzucker  - Fruchtzucker (Fructose) und Traubenzucker (Glukose)

Zweifachzucker (Saccharose) und Dreifach- oder Mehrfachzucker (Maltose, Melezitose)

Proteine

Vor allem bieneneigene Enzyme: Invertase, Diastase, Glucoseoxidase, Inhibine (hemmen das Wachstum von Bakterien)

Aminosäuren, organische Säuren, Aromastoffe, Vitamine, Hormone (Acetylcholin und Cholin), Mineralstoffe, Spurenelemente, Wasser

Über 120 verschiedene Aromastoffe und organische Säuren machen den Geschmack und den Geruch des Honigs aus.

Verwendung

Kühl, trocken und dunkel gelagert ist Honig lange haltbar und kann in der Küche vielseitig verwendet werden.

 

Honig sollte keinesfalls über 40 Grad Celsius erwärmt werden. Je länger Wärme einwirken kann, umso nachteiliger ist es für die Enzymaktivität. Daher Honig erst unmittelbar vor dem Genuss in den heissen Tee geben.

Aufgrund des Enzyms Glucose-Oxidase, das Glucose in Wasserstoffperoxid umsetzt, entfaltet Honig auch eine keimtötende Wirkung. Dieses Enzym ist lichtempfindlich, weshalb man Honig möglichst dunkel lagern soll.


Säuglingen sollte kein Honig gegeben werden: Honig ist ein Naturprodukt und kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten, die von von Bienen zusammen mit Nektar oder Honigtau vereinzelt eingetragen werden. Kinder im ersten Lebensjahr besitzen noch keine eigene Darmflora und noch nicht genug Magensäure, um Bakterien und Sporen abzutöten.


Verbreitet ist die Anwendung von speziell zubereiteten Honigsorten in der Wundheilung: Die verbesserte Heilung wird auf die desinfizierende Wirkung der im Honig enthaltenen Glukoseoxidase und auf weitere Bestandteile wie z.B. das Methylglyoxal zurückgeführt. Die Anwendung von Honig in der Wundheilung ist Ärzten vorbehalten.

Weiterführende Information

Honigbroschüre des Fachzentrum Bienen der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim