Biene und Birne

der lange Weg bis zur köstlichen Frucht

Etwa 3 kg beträgt der Pro-Kopf-Verzehr an Birnen in Deutschland. Bis am Baum eine gesunde Frucht ausreifen kann, ist es ein Weg mit vielen Hindernissen. Die meisten Birnensorten sind selbststeril und auf einen Pollenspender im Umkreis angewiesen. Dieser muss zum einen zeitgleich blühen und muß zum anderen diploid sein. Viele Birnensorten sind aber tri- oder tetraploid, bilden also keinen fertilen Pollen aus. Da die Windbestäubung kaum erfolgreich ist, müssen die Bienen ran. Nun hat aber der Nektar der Birne z.B. im Vergleich zum Apfel einen  sehr niedrigen Zuckergehalt und ist daher für Bienen wenig attraktiv - interessant ist für sie vor allem der Pollen. Für guten Fruchtansatz durch den Bestäubungsimker braucht es also einen große Zahl an Flugbienen in der Plantage, d.h. gut entwickelte starke Bienenvölker im Frühjahr bei sehr guter Futterversorgung. Die Bestäubungsimkerei im intensiven Birnenanbau wird auch durch Hagelschutznetze erschwert, die den Bienen die Orientierung nehmen. Ausserdem können Bienen an der Ausbreitung des Feuerbrandes beteiligt sein. Im modernen konventionellen Obstbau versucht man die Abhängigkeit von der Biene nun zu verringern. Zum einen gibt es bereits einige parthenokarpe Birnensorten. Diese bilden grosse Früchte ohne eine Befruchtung der Samenanlagen aus und haben damit keine Kerne. In USA wird im Birnenanbau die Fruchtbildung im großen Stil inzwischen durch Applikation von Phytohormonen ausgelöst.