Neophyten

Invasoren haben auch Positives

Neophyten

bezeichnet man zu uns nach der Entdeckung Amerikas eingewanderte Pflanzenarten. Teilweise wurden diese absichtlich nach Europa importiert oder kamen als "blinde Passagiere" mit dem zunehmenden Warenhandel, Verkehr und Tourismus zu uns.

 

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

wurde aus dem Himalaya als Zierpflanze nach Europa eingeführt und ist im Spätsommer ein üppiger Nektar- und Pollenspender. Blüten und extraflorale Nektarien werden von Bienen, Hummeln und vielen kleinen Insekten besucht - in einer Jahreszeit, in der unsere Landschaft meist arm an anderen Nektar- und Pollenspendern ist. Auf die Insektenwelt hat dieser Invasor daher eher positive Wirkung. Mögliche negative Wirkung auf Ökosysteme werden sehr widersprüchlich diskutiert.

Ähnliches gilt für die

 

Kanadische Goldrute (Soldago canadensis)

die sich gerne auf Brachflächen anstelle von Gräsern und Bäumen ansiedelt. Dadurch ist mit einem insgesamt positiven Effekt auf die Tierwelt zu rechnen.

 

Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum)

Die Durchwachsene Silphie ist eine mehrjährige Energiepflanze, die aus den gemäßigten Regionen Nordamerikas stammt und hierzulande als Substrat zur Biogaserzeugung genutzt werden kann. Gegenüber Mais hat sie viele Vorteile: Mehrjährige Nutzung, Schutz vor Bodenerosion, intensivere Bodenfauna und Nektar- und Pollenangebot im Spätsommer. Die Versuchsflächen haben vielversprechende Gaserträge im Vergleich zum Biogas-Mais gezeigt. Es bleibt zu hoffen, dass der Anbau von seiten der Agrarministerien stärker gefördert wird.